Foto: Distel 2004
Räucherstoffe gibt es sehr viele, deswegen behandle ich hier nur eine kleine Auswahl. Alle hier besprochenen Räucherstoffe sind selbst getestet :)
Die Räucherstoffe hier sind für das kleine Budget, also möglichst "Wie räuchere ich mit Genuß und zahle für meinen Starter-Bausatz nicht mehr als 10 Euro".
Sandelholz gibt es als rote oder "weiße" (eher holzbeige) Späne. Hier ist die rote Variante zu sehen. Das rote Sandelholz ist eigentlich ein Farbholz und zum Räuchern/als Duftstoff wird weißes Sandelholz benutzt. Ich räuchere aber (wie viele andere auch) mit rotem Sandel. Es stammt von einem anderen Baum wie das weiße. Der rote Sandel-Baum heißt lat. Pterocarpus santalinus und wächst in Ostindien.
Für die Räucherkiste ist es klasse, weil es günstig zu kriegen ist. Es hat einen weichen, erdigen, warmen Duft, und ist wegen dem leuchtenden Rot auch schön für symbolische Mischungen, zb Erdgöttinnenkram :) Du bekommst bei rotem Sandelholz 100 gramm für weniger als 2 Euro's.
Das weiße Sandelholz ist vom Baum Santalum album und soll vom Duft her genial sein, ist aber auch teurer. Ich hab keines zuhause und kanns deswegen hier nicht vorstellen.
Früher wurden auch andere Räucherharze als Weihrauch bezeichnet. Das echte Weihrauchharz wird vom Weihrauchbaum gewonnen, einer Gattung der Familie der Balsambaumgewächse (Boswellia sacra, Boswellia serrata, Gummi olibanum). Der Baum wächst in Trockengebieten um das Horn von Afrika (Somalia, Äthiopien, Eritrea, Sudan), in Arabien (Dhofar im Süden Omans, Hadramaut im Jemen) und in Indien. (Aus: Wikipedia - die freie Enzyklopädie
Weihrauch ist eins der absoluten "Basisharze". Es riecht ganz leicht zitronig und dabei so die perfekte Mischung aus warm und frisch. Dabei gibts bei Weihrauch nochmal unterschiede, es gibt welche die sehr frisch/zart riechen und welche die "rustikaler" sind. Einen den ich mal als indischen Weihrauch gekauft habe war sehr frisch und leicht, und ein "Aden-Weihrauch" war mehr warm und öh.. leicht kirchlich angehaucht, und einer aus Arabien auf dem nix stand und der von einem Einheimischen in der Aldi-Tüte im Kilo nach Deutschland importiert wurde, war mehr rustikal.Weihrauch-Harz vergeht auf der Kohle sehr langsam. Wenn du eine "Träne" drauflegst verräuchert sie ganz sanft und mit wenig Qualm, duftet nur und verschmort nicht. (Im Gegensatz zu vielen anderen Harzen). Also auch pur auf Kohle ein Genuß. "Bunter" Weihrauch, zb blau, rot, schwarz, gold ist einfach nur gefärbt und ein Schmarrn.
Weihrauch fördert vor allem die Konzentration und klärt im Kopf. Das ist kein Esogewäsch. Sondern laut Wikipedia wissenschaftlich bewiesen.
Weihrauch kriegst zb schon 100 g für 3 oder 3,50 Euro. Und mit 100 g kommt man lange hin.
Salbei braucht man noch nicht mal kaufen, den kannst du selbst sammeln (Entweder in der Natur oder - da Salbei mittlerweile eine sehr beliebte Zierpflanze in öffentlichen Parks ist, diese plündern. Aber jaaa nur ganz wenig nehmen daß das Beet hinterher noch schön aussieht! Sonst kommt dich der Schutzgeist der Landschaftsgärtner holen.)
Salbei heisst auf Räucherdeutsch: "Gib Kante!" Ich mag Salbei ja so gerne. Ich liebe den Duft von Salbei! Bin damit aber fast alleine. Salbei alleine auf Kohle entwickelt dichte Schwaden süßen Rauchs. Wirklich dicht! Salbei ist außerdem der "Klassiker" zum Reinigen von Zimmerluft. Das geht quasi so: Salbei auf die Kohle, und immer nachlegen, immer drauf, immer Kante geben, und dann noch mit dem Räuchergefäß durch die ganze Bude. Wenn man dann kaum mehr sieht wo man hinläuft alle Fenster aufreißen und schön lüften. Fertig.
An dieses Harz ist ein Rankommen nicht so schwer. Burgunderharz gibts zum Nulltarif. Hexe gehe in den Wald und suche Fichten an denen Harz hängt, welches mindestens 1-2 Jahre schön abgehangen hat. Kein frisches, was noch biegsam ist. Je älter und härter das Harz ist umso schöner lässt es sich räuchern. Fichtenharz wurde früher als Ersatz für Weihrauch benutzt weil es auch frisch riecht und Weihrauch einfach sehr teuer war. Deswegen heisst es auch "Waldweihrauch". Fichte bringt's was frischen Waldduft angeht, und sollte sparsam auf die Kohle gelegt werden, weil sie schneller wegglüht und stärker raucht. Aber grade das "mehr" an Rauch macht sie ideal für Luftverbesserung und Räume "durchräuchern" und hinterher gut lüften. Reinigt und desinfiziert.
Ideal ist Fichtenharz auch für Draussen-Rituale. Weihrauch wäre da verschwendet, er hat viel zu wenig Qualmausstoß pro Minute. *gg*
Ja, der Rosmarin.. im Idealfall reicht der Gang zum Küchenregal, da wo die Gewürze stehen. Dann nehmen wir gleich noch Thymian mit. Und Lorbeer. Sie riechen beim Räuchern fast wie sie beim Essen schmecken *g* - weil es "störrische" Pflanzen sind, also welche mit festen Blättern, verkohlen sie auch nicht so schnell. Trotzdem immer schön die Kräuter von der Kohle fegen wenn sie anfangen brenzlig zu riechen, oder eine Isolierschicht aus Asche auf die Kohle häufen und die Kräuter dort rauf legen. Ich finde die Kräuter sind zum Räuchern pur und ausschließlich nicht so der Bringer, aber in Mischungen wunderbar. Zb. Weihrauch, Thymian und Lorbeer zu gleichen Teilen gemischt ist einfach genial. (Rezept von Urd - Mandragora-Hexenschule)
Es hat im Unterschied zu Fichte eine sehr viel wärmere Note. Es ist sehr stark rauchend und im Duft auch sehr rauchig, dabei aber herb und süß/warm. Von Kiefer halte ich sehr viel, aber eins muß beachtet werden: Die Harztränen die auf die Kohle gelegt werden sollten nie größer sein als ein (zwei) Stecknadelkopf (köpfe). Zu große Mengen weichen bei Erhitzung leicht auf und verschmoren/verbrennen und erzeugen eher Gestank als Duft. Es verräuchert sehr schnell unter starker Rauchentwicklung.
Ganz ähnlich wie Fichte aber etwas "weicher" - jedenfalls ist das mein Eindruck. Was bei selbstgesammelten heimischen Nadelbaumharzen noch ein Tip ist: Ein Jahr ablagern, in einem luftdurchlässigen Säckchen zb oder einer Papiertüte. Ich mag Tanne sehr gern.
Distelfliege, März 2005